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Kommunale Dialogstrukturen mit Muslimen schaffen und pflegen

98 Prozent aller Muslime sind friedliebende Menschen, die für ihre Kinder nur das Beste wollen, was im Übrigen alle Mütter und Väter unabhängig von Religion, Herkunft und sozialer Lebenswirklichkeit für ihre Kinder wollen. Doch wir können nicht umhin festzustellen, dass 98 Prozent aller Terroristen sich auf den muslimischen Glauben beziehen oder sogar davon überzeugt scheinen, im Namen einer Religion töten zu dürfen. Dabei verbietet jede Religion das Töten von Menschen - grundsätzlich. Das Wort "Barmherzigkeit" ist zum Beispiel das Wort, das im Koran am häufigsten vorkommt.

Die Attentäter von Paris sind in Frankreich geboren, dort zur Schule gegangen und zum Teil auch in französischen Kinderheimen erzogen worden. Sie haben in französischen Fußballteams mit anderen Jugendlichen gespielt. Dennoch diese Radikalisierung. In meiner Heimatstadt Bergheim zum Beispiel ist ein junger Mann aus einer polnisch-stämmigen, christlichen Familie zum Islam konvertiert, hat Arabisch gelernt und war regelmäßiger Besucher einer Moschee. Wo und warum hat er sich radikalisiert, bevor er nach Syrien in den Kampf zog? Auf You-tube sind Videos von ihm einsehbar. Zwischenzeitlich ist er verstorben - wahrscheinlich in Syrien, vielleicht auch im Irak.

Solche Menschen gibt es überall in Deutschland. Doch kann sich eine Radikalisierung dieser jungen Menschen unbemerkt von allen anderen gesellschaftlichen Akteuren - Familie, Moschee, Freundeskreis, Schule, Arbeitskollegen etc. - entwickeln? Oder stehen alle hilflos daneben, nehmen diese Entwicklungen nicht ernst, schauen weg? Ziel muss es sein, verstärkt miteinander zu reden und frühzeitig einander zu stützen, wenn wir solchen Jugendlichen begegnen. Auch die Moscheegemeinden brauchen hier professionelle Unterstützung. Doch wie kommt die dahin? Wir brauchen in jeder Kommune belastbare Dialogstrukturen, um einander zu verstehen und einander zu helfen.

Wenn die Polizei die 260 "Gefährder", also jene jungen, gewaltbereiten Menschen, die aus Syrien bzw. dem Irak zurückkehren, beobachten sollen, so würden rund 1.000 weitere Polizisten benötigt, teilte die Polizeigewerkschaft mit. Doch woher sollen diese Menschen kommen, denn die Geburtenraten haben sich halbiert und die nachwachsenden jungen Menschen werden von allen Berufen umworben: Sie sollen Lehrer werden, Pfleger, Polizisten, Erzieher, Handwerker. Daher reichen polizeiliche Maßnahmen allein nicht, wir müssen uns frühzeitiger gemeinsam darum kümmern. Ohne muslimische Polizisten wird es im Übrigen auch nicht gehen! Das wiederum verlangt nach einer sensiblen Kommunikation, besonders vor Ort.


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