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Generationenübergreifende Rentenpolitik

Was die Große Koalition gerade rentenpolitisch beschlossen hat, zeugt vom Egoismus der Rentner/innen heute. Die Zeche zahlen deren Enkelkinder, wenn sie überhaupt welche haben. Machen wir uns doch nichts vor: Die Realität kennt nur noch die Hälfte der Geburten 2012 (673.570 Kinder) wie noch 1964 (1.357.304 Kinder). Wenn also die 1964 Geborenen in 17 Jahren spätestens in Rente gehen, dann werden ihre Arbeitsplätze nur noch zur Hälfte von Nachgeborenen ersetzt werden können. Die anderen sind nicht mehr da. Entsprechend sind auch die Beitragszahler in Renten-, Gesundheits- und Pflegeversicherung nicht mehr da. Das wissen wir. Und dass die Menschen immer länger ihre Rente beziehen: statistischer Durchschnitt heute sind 18 Jahre. Wir wissen also, dass immer weniger Menschen immer mehr Rentner immer länger finanzieren müssen. Doch die Berliner Koalitionäre schließen vor dieser Realität nur die Augen, weil ihre Wähler/innen zu einem großen Teil davon heute profitieren. Die Wahrheit, dass Mütterrente und Rente mit 63 nicht bezahlbar sein werden (bis 2030 bis zu 200 Milliarden mehr Rentenleistungen), zumal schon heute der Bundeshaushalt 85 Milliarden Euro in die Rentenkasse zuschießt, will niemand sagen. Augen zu und durch. Denn eines ist ja gut: die Kinder und Jugendlichen von heute sind nicht nur zahlenmäßig halbiert, sie können sich ja auch nicht an der Wahlurne wehren. Wissen wir doch auch aus der Wahlforschung, dass 80 Prozent der 20 Millionen Wähler über 65 Jahre wählen gehen, während nur 60 Prozent der 10 Millionen Wahlberechtigten unter 30 Jahre von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Eine „Rentnerdemokratie“, die sich ungeniert auf Kosten der nächsten Generationen bedient? Wie weit sind die Interessen der Kinder und Jugendlichen von den Parteimitgliedern weg? Jedes zweite CDU- bzw. SPD-Mitglied ist über 60. Doch es sei schon heute gesagt: Wer keine Rücksicht auf sie nimmt, darf später keine Nachsicht erwarten. Und die meisten Rentner werden so alt, dass sie jemanden brauchen, der ihren Rollstuhl schiebt.


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