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Das ist klar: Deutschland braucht Zuwanderung!

Deutschland altert und Kinder sind nicht ausreichend geboren worden. Wenn die Babyboomer (1955 bis 1969 geborene Menschen) in die Rente gehen, dann werden ihre Arbeitsplätze nur zur Hälfte wieder besetzt werden können. Die andere Hälfte ist nicht mehr da, weil nicht geboren. Nur, dass auch die Rentner noch aktiv etwas vom Leben erwarten: Kultur, Freizeit, Gesundheit, Pflege. Wer macht die Arbeit und wie organisieren wir sie? Der Umbau der Gesellschaft steht an, aber noch immer nicht auf der politischen Tagesordnung.

Sollte alles so weitergehen, wie wir es kennen, dann - so der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, - wären in den nächsten 20 Jahren 32 Millionen Migranten nötig, junge, gut gebildete Migranten wohl gemerkt. Doch was wird dann wohl los sein, wenn bereits bei 0,2 Prozent Anteil Muslime in Dresden Menschen "gegen die Islamisierung des Abendlandes" auf den Straßen protestieren?  Die gleichen Menschen denken nicht darüber nach, wer einst ihren Rollstuhl schieben wird. Und die Politikelite versagt in der politischen Kommunikation, nicht zuletzt, weil das "Weiter so!" als Garant der Wiederwahl gilt.

Doch machen wir uns nichts vor: Ängste sind da, weil die Integration der letzten Jahrzehnte große Defizite aufwies. Lange sind wir in Deutschland mit geschlossenen Augen, Ohren und Mündern durch die Straßen gelaufen und haben die Parole ausgegeben, das Deutschland kein Einwanderungsland sei. Eine Konsequenz: Stadtviertel in Deutschland, in denen kein Wort Deutsch gesprochen werden muss. Bildungskarrieren von Migrantenkindern, die noch immer nicht nach ihren Talenten gefördert, sondern aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt werden. Hier muss sich etwas nachhaltig ändern. Wir brauchen zudem Regeln, die es Menschen ermöglichen, nach Deutschland einzuwandern. Und wir brauchen eine kommunale Integrationspolitik sowie ein Leitbild, dass Deutschland als ein Land der inklusiven Vielfalt beschreibt und gestaltet.

Wer auf die Straßen geht, weil er sich fürchtet, sollte gleichzeitig sagen, wie er oder sie Deutschland haben wollen, damit sie sich nicht fürchten! Das sagen Pegida etc. nicht. Sie sagen nur, was sie nicht wollen. Doch das hilft nicht, weil es nicht Zukunft gestaltet!

Ich möchte in einem Land leben, das die Religionsfreiheit nicht nur lebt, sondern das auch von jeder Religion Toleranz erwarten darf. Ich möchte in einem Land leben, wo jede/r sich so kleiden darf, wie es seinen/ihren frei und selbst bestimmten Vorstellungen entspricht. Ich möchte in einem Land leben, wo niemand Angst haben muss, wenn er/sie ein bestimmtes Stadtviertel betritt. Ich möchte in einem Land leben, dass die Zukunft auf den Talenten der Menschen (unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Lebenssituation und individuellen Fähigkeiten)  und ihre Bereitschaft, diese zum Wohle aller einzubringen, aufbaut.


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