Sicherheitsarchitektur in einer älter werdenden Gesellschaft

Sicherheitsarchitektur in einer älter werdenden Gesellschaft

"Personalmangel bei der Polizei." So lauten bundesweit Überschriften einschlägiger Medienbeiträge. Die Forderungen, die dann sofort laut werden, laufen alle auf "mehr Personal" hinaus. Das jeweilige Bundesland müsse halt mehr Geld für mehr Personal bereit stellen. Doch auch hier wirkt der demografische Wandel. Zum einen wird ungefähr zur Mitte dieses Jahrzehnts das Durchschnittsalter des bundesdeutschen Polizeibeamten bei 50 Jahre liegen, zum zweiten wird die Halbierung der Geburten auch bei der Polizei spürbar werden. Der Nachwuchs ist einfach nicht mehr in ausreichender Zahl da, um den altersbedingten Weggang ersetzen zu können und zum dritten bleibt die Herausforderung, den Polizeidienst auch für Migranten attraktiver zu gestalten. Eine älter werdende Gesellschaft wird zum vierten ein anderes (subjektives) Sicherheitsbedürfnis haben. Da stellt sich dann - auch in Wahlkämpfen der Zukunft - die Frage, welche Sicherheit wir wie für wen gewährleisten wollen. Es kann sein, dass der Polizeieinsatz in Fußballstadien sich dann eh' nicht mehr stellt. Fazit: Mehr Personal ist die am wenigsten zukunftsorientierte Lösungsstrategie. Wir müssen gesellschaftlich aushandeln, was künftig Sicherheit ist und wer sie wie gewährleistet.

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