Kinder, Jugend & Familie / Generationen
Mich treiben die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kinder und Jugendlichen um. Was bedeutet es, in der prägendsten Entwicklungsphase des Lebens keine Bildung zu erfahren? Was bedeutet es, wenn Kinder eh' in bereits belasteten Familiensituationen leben, in denen es sich schwer aushalten lässt, pandemiebedingt darin auch noch eingesperrt zu werden?
Die Herausforderung wird sein, die damit verbundenen Fragen mit den Instrumenten der Kinder- und Jugendhilfe auf dem Hintergrund schwer belasteter kommunaler Finanzlagen vor Ort sowie des nachhaltigen Fachkräftemangels anzugehen und zu lösen. Dafür brauchen wir alle verfügbaren Kräfte. Strategie- und Zukunftskonferenzen aller Akteur*innen, die einen gelingenden Schulterschluss von Betroffenen, Beteiligten und Expert*innen vor Ort zielführend synergetisch garantierten, sind durchzuführen. Zuletzt habe ich dies in der Hansestadt Lemgo im Rahmen einer Familienkonferenz umgesetzt.
Gerade auf dem Hintergrund des demografischen Wandels kommt diesem Politikfeld eine herausgehobene Stellung zu. Denn wir brauchen jedes Kind. Wir können uns zum Beispiel Kinderarmut nicht mehr leisten. (Sehen Sie hierzu ein Video zum Thema Kinderarmut, an dem ich Ende 2020 als Experte mitwirken durfte.) Die zentrale Zukunftsfrage lautet: Wie erreichen wir die Kinder und ihre Familien in ihren Lebenswirklichkeiten?
Zehn Jahre (1994-2004) stand ich dem Jugendhilfeausschuss der Kreisstadt Bergheim als Vorsitzender vor. Dadurch gewann ich einen tiefen Einblick in die politischen und praktischen Arbeitsfelder der Kinder- und Jugendhilfe. Das damit einhergehende Umsetzungswissen ist in der Bearbeitung dieses Themenfeldes von besonderer Bedeutung.
Als langjähriges Mitglied des Redaktionsteams der Fachpublikation "Kinder spezial – Newsletter über Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen", das vom Kindernetzwerk herausgegeben wurde, bin ich zudem mit den Themen der Kinder- und Jugendgesundheit besonders vertraut.
Von 2010 bis 2013 gehörte ich dem Beirat "Jungenpolitik" der Bundesregierung an, der im Juni 2013 seinen Abschlussbericht vorlegte. Damit bringe ich noch eine besondere geschlechterspezifische Facette ein.